Die Nähe zur Landesgrenze und die Affinität zum Karneval kölscher Prägung gehört für Buchholzer Jecke gewissermaßen zur DNA. Da ist es auch nichts Besonderes, wenn die neuen Tollitäten der KG So sind wir Bonner Wurzeln haben – so wie das neue Prinzenpaar Bea Buchholdia „von Godesberg und Funkenzauber“ und Rainer V. von „Robotik, Tanz und Käfertechnik“, das am Wochenende unter dem Jubel der Narrenschar im Saal Höfer proklamiert wurde.
Die Schlagerzeitreise des neunten Musikfestes ist mit einer großen Überraschung für die Vorsitzende der KG „So sind wir“ Buchholz gestartet: Monika Wilsberg wurde vom Bezirksvorsitzenden der Rheinischen Karnevalskorporationen (RKK), Erwin Rüddel, mit der Verdienstmedaille in Gold am Bande ausgezeichnet. „Wir haben zwei Jahre Planung für das Musikfest hinter uns, und alles ist bis ins letzte Detail mit der Vorsitzenden abgestimmt – aber auch nur fast alles“, sagte der Zweite Vorsitzende Stefan Dodemont. Es sei Zeit, Danke zu sagen im Namen des Vorstandes und des Vereins, begrüßte er den Bezirksvorsitzenden. „Es ist mir eine ganz besondere Freude, Monika Wilsberg die höchste RKK-Auszeichnung übergeben zu dürfen. Mehr als eine halbe Million Karnevalisten sind im RKK organisiert. Nur ganz wenige Karnevalisten erhalten für ihre Arbeit die Verdienstmedaille in Gold am Bande“, gratulierte Rüddel. „Das sollte mich motivieren, noch viele Jahrzehnte weiterzumachen, doch die Zeit in der Führungsspitze ist endlich“, sagte Wilsberg, die sich vor allem für die jungen Vereinsmitglieder engagiert. Wilsberg trat 1973 den musikalischen Musketieren in Buchholz bei und blieb diesen bis 1992 treu. Dann wechselte sie als Kassiererin in den Vorstand der KG und behielt die Funktion bis 2001. Sie und ihr Mann stellten 2000 das Buchholzer Prinzenpaar. 2001 wurde sie zur Ersten Vorsitzenden der KG gewählt. Die Karnevalistin gab das Amt 2008 ab und bekleidete bis 2015 das Amt der Zweiten Vorsitzenden. 2015 übernahm sie wieder die Leitung, um junge Vorstandsmitglieder zu unterstützen. Von der RKK wurde sie bereits mit der Verdienstmedaille in Bronze und Gold ausgezeichnet.
Foto: Simone Schwamborn
Text: Rhein-Zeitung
Nachhaltigkeit steht bei den Buchholzer Karnevalisten im Vordergrund. Die Buche als Mittelpunkt des Vereinswappens der Karnevals-Gesellschaft „So sind wir“ spiegelt diese Besonderheit.
Anlässlich des 111-jährigen Vereinsjubiläum und dem bevorstehenden Musikfest überreichten die Verantwortlichen 11 Rotbuchen an die Ortsgemeinde Buchholz. Unter der Anleitung von Michael Kramer und dem 2. Beigeordneten Heinz-Josef Stockhausen wurden die Rotbuchen im Naturschutzgebiet „Mußer Heide“ gepflanzt. Ein guter Startschuss auch für das 25. Europaweite Buchholz-Treffen „Buchholz meets Buchholz“ , welches zeitgleich mit dem Musikfest von der Ortsgemeinde ausgerichtet wird.
Foto: Elisabeh Klöckner
Zur Vorbereitung unseres Musikfestes findet am Montag, 07. Mai 2018, um 20 Uhr die Mitgliederversammlung im Gasthaus Stroh statt. Für die Durchführung des Musikfestes benötigen wir viele Hände, Engagement und Zeit. Wir laden daher alle Mitglieder herzlich ein, damit wir die Arbeiten vom Zeltauf- und abbau, Nachtwache, Einrichtung, Thekendienste etc. gemeinsam leisten können.
Prunksitzung begeistert mit viel Musik, Tanz und Reden das jecke Publikum
Unter dem Motto „111 Jahre KG so sind wir und so wollen wir auch bleiben“ stand die diesjährige Prunksitzung der Buchholzer KG „So sind wir“, und das stellte Präsident Andreas Beck eindrucksvoll unter Beweis. Schon um 17 Uhr versammelte sich alles, was die KG zu bieten hat. Prinz Reiner IV., der Hesse von Internet und Gipfelsturm, mit seiner Prinzessin Uschi Buchholdia von Physio, Sport und Gardetanz, begleitet von den Adjutanten Harry und Gaby Müller, feierten mit den Jecken im Saal. Drei Funkengarden, die Stadtsoldaten und der Elferrat standen auf der närrischen Bühne, und Monika Wilsberg, die Vorsitzende, begrüßte das erwartungsvolle Publikum im Saal Höfer, wünschte viel Spaß an der Freud und gab das Wort an den Prinzen.
Dem Hessen fiel das Platt noch schwer, aber er tat sein Bestes in seiner launigen Rede. Die Prinzessin verlieh der neuen Standarte der Stadtsoldaten den Orden der Rhein-Zeitung, und die Spiele konnten beginnen. Ralph Kuhn aus Köln erzählte als „Ne Usjeflippte“ über seine 30 Ehejahre, nahm zum Vergnügen des Saales ein paar Gäste auf die Schippe und bewies, dass auch leise Töne einen Saal begeistern können. Die Kinderfunken entführten in den Wilden Westen und wurden die Lieblinge im Saal.
Die 3 Colonias, das Kölner Stimmungstrio, riss mit seiner Bühnenshow den Saal mit. Alte Klassiker begeisterten ebenso wie der neueste Hit „Ach wenn doch jeden Tag Karneval wär“, und die Gäste sangen mit. Nun schlug die Stunde der Garden, Die Funkengarde, die Jungfunken und die Kinderfunken, zusammen 100 Jahre alt, eroberten die Bühne und die Herzen der Gäste. Das große Glanzlicht war der gemeinsame Tanz der drei, mit dem sie eine Spitzenleistung anlässlich ihres Jubiläums boten.
Einen Orden waren auch die guten Freunde der KG „Remm-Flemm“ aus Uckerath wert. Ein richtiger Hingucker war das Tanzcorps Rot-Weiß aus Etscheid mit seinem furiosen Gardetanz, der zwei Zugaben nach sich zog. Zum Jubiläum der KG hatten sich die „Jecke Köpp“, das Männerballett des Sportvereins, auch der Prinz gehört zur Truppe, eine besondere Überraschung ausgedacht. Nicht nur tänzerisch zeigten sie ihr Können, auch als Redner im Zwiegespräch boten sie Unterhaltung vom Feinsten. Die Ernennung des Prinzen zum „Primus Ballerinus“ fand die Zustimmung des Saales.
Thomas Hennig aus Limbach reizte die Lachmuskeln der Gäste als „Rheinischer Reporter“. Jetzt hieß es Bühne frei für die Stadtsoldaten. Unter Kommandant Stefan Schmitz liefen sie zu großer Form auf. Das Mariechen Janet Germscheid mit ihrem Tanzoffizier Sven Auding konnte sich frenetischen Applaus abholen. Den Saal zum Kochen brachte die „Gulaschkapell“ aus Erpel. Wem jetzt noch nicht heiß geworden war, dem wurde es jetzt. Die Kapelle ließ nichts anbrennen und brachte die Hits der großen Kölner Bands mit viel Spaß ans Publikum. Dass die Funken nicht nur den Gardetanz beherrschen, sondern auch mit dem Showtanz Begeisterung auslösen können, das durften sie unter Beweis stellen und machten damit ihre Trainerin Verena Ciestka stolz. Wenn auch der offizielle Teil der Sitzung zu Ende war, die Sitzung war es noch lange nicht. Das Duo Danny und Nicki lockte mit Oldies, Country- und Discomusik, aber auch mit karnevalistischen Stimmungsliedern das Publikum auf die Bühne und animierte auch mal dazu, selbst zu tanzen.
Text und Bild: Rhein-Zeitung